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Geschichten am Rande





Wiesenau (han). Wenn die Wiesenauer zu ihrem alljährlichen Dorffest einladen klingt das zwar so, wie anderenorts auch, ist es aber nicht. Denn neben dem gemeinschaftlichen Spaß stehen die Bienen im Mittelpunkt des Geschehens.
Und genau in diesem Punkt unterscheiden sie sich. Denn die Zeidelkirmes geht auf eine ganz alte Tradition der Honigherstellung zurück. Wiesenau, das frühere Krebsjauche, war Jahrhundert lang das Zentrum der Zeidlerzunft, ein Zusammenschluss der Imker, die das Recht hatten, auf den Wiesen der Oderaue bei Krebsjauche die Imkerei zu betreiben. Die rund 70 Mitglieder kamen aus allen Schichten der Gesellschaft, unter ihnen Adlige, Bürger und Dorfbewohner. Das Sagen hatte der Starost. Nachdem sich alle Zeidler, auch aus den umliegenden Dörfern, wie Aurith, Ziltendorf, Brieskow, Lossow und Schernsdorf am Johannestag getroffen hatten, dem Pfarrer zum Gottesdienst folgten, gab es einen Festschmaus, den der Starost bezahlte. Die Zeche für die Getränke musste jeder selbst zahlen. Am Sonntag darauf kam man erneut in Krebsjauche zusammen, verkaufte den gezeidelten (geschleuderten) Honig und das gewonnene Bienenwachs. Danach konnte gefeiert werden, ohne die Polizeistunde einhalten zu müssen. Soweit die Kurzform für die Tradition der heutigen Zeidelkirmes, bei der sich zumindest das Feiern, der gemeinsame Spaß und das gute Essen und Trinken erhalten haben. So war es auch am vergangenen Wochenende, dass bereits am Kneiperfreitag mit freiem Eintritt zum Tanzabend und DJ begann, am Samstag mit viel Kultur unter anderem auch mit Fire & Flame aus Eisenhüttenstadt, Imkern, Korbmachern und anderen Gewerken fortgesetzt wurde und am Sonntag mit der Prämierung des schönsten Bienenhutes endete. Dazwischen lagen viele Aktivitäten der ortsansässigen Vereine, wie Auftritte des Zirkus FANTADU, Jochen’s Jungs und auch Aktionen mit Gästen der beiden Angelvereine. Bürgermeister Karsten Wolf bedankte sich aber auch bei der KiTa „Spatzennest“. Dem Feuerwehrverein und allen anderen Bürgern, die mithalfen, dass nach langer Pause in kürzester Zeit eine Zeidelkrimes auf die Beine gestellt wurde, die an frühere Traditionen anknüpfte.
„Und diese begannen wahrscheinlich schon im 15. Jahrhundert“, erinnerte sich Ortschronistin Doris Ulrich an eine gefundene Niederschrift in der langen Chronik. Erwähnt wurde die Zeidelkirmes nachweislich 1893 in der Bauernzeitung und fand auch eine Fortsetzung zu DDR-Zeiten, wie Bilder aus den 1980er Jahren belegen. Auch heute ist sie noch glücklich über jeden Hinweis, den ihr Einwohner geben können, so, wie Christina Schulz, die sich freute mit Namen zu Leuten auf einem Bild weiter helfen zu können. So ranken sich unzählige Geschichten am Rande um das Zeideln, das Leben in Wiesenau und sportlich Erlebnisse, wie zum Beispiel die Friedensfahrt 1976 an der der Wiesenauer Gerhard Lauke teilnahm und bei der Etappenankunft in Frankfurt (Oder) den dritten Platz belegte. Ach so, ohne die Damen am Kuchenbuffet wäre gar nichts gegangen: Sie waren ein Stimmungsmotor der guten Laune. Auf eine ganz aktuelle Sache am Rande muss unbedingt noch hingewiesen werden: Die Kinder der Kita „Spatzenest“ haben zur Kirmes bemalte Steine mit gebracht. Sie wollen auch weiter malen und vom Ortsausgang bis zur Oder eine Steinallee entstehen lassen. Wer möchte kann gern unterstützen.
Übrigens hatte der ehemalige Bürgermeister Rainer Bublak den Begriff „Zeidelkirmes“ patentieren lassen. Seit 2018 mit der 650 Jahrfeier Wiesenaus findet die Kirmes nun auf dem Gelände am und auf dem Sportplatz statt. In diesem Jahr nutzten vor allem die Kinder den Sportplatz für Abkühlungen mit Feuerwehrschläuchen.

Fotos: han

Eingetragen am 27.06.2022 um 18:09 Uhr.
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