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Neuzelle (han). Familienausflug am Vatertag, so kann zusammenfassend das Motto lauten für diejenigen, die nach Neuzelle kamen. Selten waren einzelne Männer zu sehen. Vielmehr kamen Familien und Freizeitgruppen, wie die Steffen Vogelmann mit Frau und Freunden aus Eisenhüttenstadt um sich auf dem Klosterhof Neuzelle umzusehen. „Wir beginnen hier mit unserer Rundtour auf Rädern und werden diese über Ratzdorf fortsetzen und im Stadion Fürstennberg dann einfach nur noch den Tag ausklingen lassen“, sagt er und lässt sich wenig später eine „kühles Blondes“ schmecken. Während es sich die einen schon gut gehen ließen und in einen entspannten Himmelfahrtstag hineinfeierten, waren die Organisatorinnen von der Neuzeller Tourismusinfo Gabriele Werner und Grit Helm an den rund 70 Ständen unterwegs, um sich nach dem Befinden der Händler zu erkundigen. „Das machen die sie ganz toll“, erzählt Regina Erpinder aus Rießen, die zu den Urgesteinen des Markttages gehört und allerlei nützlich Dinge des Alltages von der Deko bis hin zur Gardine aus Wolle und Filz anbietet. Lange Zeit zum Erzählen bleibt nicht, denn die immer zahlreicheren Besucher des Handwerkermarktes im Klosterhof wollen schauen, fragen und kaufen. Das mit dem Schauen ist so eine Sache, wie auch Familie Werner aus Eisenhüttenstadt feststellen musste. Diese führen altes Handwerk auf historischen Bogendrechselbänken vor und ließen durchaus auch mal neugierige Gäste probieren. Während Holger Werner erklärte, zeigte Vater Lothar, wie vor über 500 Jahren gedrechselt wurde – das meist den Erwachsenen, während die umstehenden Kinder an den Kreiseln auf dem Tisch von Mutter Heidjen gefunden hatten und probieren wollten. „Es ist für uns Hobby und Freizeitbeschäftigung“, so Sohn Holger, der noch darauf verwies, dass es unter anderem die kleinen Kreisel gegen eine Spende für die Muskoviszidose-Stiftung gibt. Nicht nur hier sondern auf dem gesamten Klosterhof trafen sich die Menschen unter dem Motto „HANDwerk trifft Kultur“ und freuten sich auf zahlreiche Künstler, wie zum Beispiel den Chor „Maienlust“ aus Neuzelle, die Gruppe „Blechseiten“ oder Schülerband Eukalyptus, der Rahn Education Campus im Stift Neuzelle, um nur einige zu nennen. Sicher war ein Höhepunkt auch der Auftritt der Sängerin Lucidez, die mit ihrer ausdrucksstarken Stimme und ihrer Gitarre das Publikum verzückte. Das Fest für die ganze Familie und vor allem die Resonanz darauf, begeisterten auch Amtsdirektor Andreas Fischer und den Bürgermeister Sven Budach, die nach der Begrüßung das Mikrofon an Ronny Gander übergaben, der durch die Veranstaltung führte. Das Himmlische Theater, die Klosterbrauerei und natürlich die Tourismusinformation hatten ihre Türen weit geöffnet und gern führten auch die Mönche außerhalb des Gottesdienstes durch das „Barockwunder Brandenburgs“. Treffen mit Freunden und Bekannten, sich vom Trubel des „Klostertreibens“ inspirieren zu lassen und einfach den Tag für sich genießen, sind wohl die Dinge, die den Handwerkermarkt in Neuzelle so einzigartig und anziehend machen.
Fotos: han |