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Die Kernspintomographie zur Altersbestimmung wird in Deutschland nicht erwogen – ist aber im Fußball seit Jahren anerkannt.
Berlin, 11. Januar 2017 - In Deutschland stehen viele Parteien möglichen Verfahren zur Altersbestimmung ablehnend gegenüber. Dabei gibt es anerkannte Methoden wie die Kernspintomographie (MRT), die eine recht genaue Altersbestimmung ohne Gesundheitsbeeinträchtigung bei geringen Kosten ermöglichen. Der Orthopäde Gunther G. Konorza aus Bonn betreibt seit über 20 Jahren MRT in der eigenen Praxis. Er erklärte gegenüber LKR: „Mit der Kernspintomographie (Knochenkern / Wachstumsfuge-Methode) kann die Altersbestimmung auf sechs Monate genau ermittelt werden. Es gibt Systeme, wo nur der Arm – und nicht der Körper - im Gerät(1) ist und die nicht lauter als eine Waschmaschine sind. Eine 60 Sekunden dauernde Aufnahme ist ausreichend. Die Kosten betragen heute etwa 100 Euro. Für Reihenuntersuchungen sind geringere Honorare durchaus denkbar.“ Dazu ergänzte Dirk Manske, Generalsekretär der Liberal-Konservativen Reformer (LKR – Die Eurokritiker): „Wir fordern seit langem in Bezug auf die Asylproblematik rechtsstaatliche Prinzipien. Dazu gehört eine verlässliche Altersbestimmung für unbegleitete Minderjährige. Wer behauptet, dies sei weder machbar noch medizinisch oder juristisch vertretbar, streut den Bürgern Sand in die Augen, wie die fundierten Aussagen von Gunther Konorza zeigen.“ Gunther G. Konorza fügte hinzu: „Ein praktikables Beispiel findet sich im Fußballsport. Man denke hier nur an die U17-Wettkämpfe. Um gleiche Chancen in den Altersgruppen zu wahren, ist eine eindeutige Altersbestimmung unabdingbar. Man muss nicht einmal bösen Willen oder Täuschungsabsichten unterstellen, wenn man bedenkt, dass in einigen afrikanischen und asiatischen Ländern die Geburtenregistrierung nicht obligatorisch ist. Altersdiskrepanzen stehen dem fair-play entgegen, da körperliche und geistige Reife auch auf die spielerischen Fähigkeiten Auswirkung haben. Alter, Erfahrung, Körpergröße und Pubertät stehen in Zusammenhang mit sportlichen Anforderungen an Dribbling, Körperkontrolle und Schussgenauigkeit. Da macht sich ein Altersunterschied auf dem Platz bemerkbar. So hat ein vermeintliches Talent, das eigentlich altersmäßig in die nächsthöhere Klasse gehört, mitunter physische Vorteile gegenüber seinen jüngeren Mitspielern. Bereits vor über 10 Jahren wurde eine Studie mit dem Ziel in Auftrag gegeben, den möglichen Einsatz der MRT zu untersuchen, die kein Strahlenrisiko aufweist, um das Alter gesunder jugendlicher Fußballspieler zu schätzen. Ergebnis war: Die MRT des Handgelenks bietet eine Alternative als nicht-invasive Methode zur Altersbestimmung bei Jugendlichen im fraglichen Alter (2). So wurde bei der U17-WM 2017 in Indien mit MRT der Handgelenksknochen der Nachweis geführt, dass keiner der Akteure vor dem 1. Januar 2000 geboren wurde.“ (3)
[1] Beispiel: Klinik Freiburg https://www.uniklinik-freiburg.de/roentgen/leistungsspektrum/mrt/kleingeraetmrt.html https://www.uniklinik-freiburg.de/roentgen/leistungsspektrum/mrt.html 2 Quellen: Studie „Age determination by magnetic resonance imaging of the wrist in adolescent male football players“ in „British Journal of Sports Medicine“ https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2465138/ 3 http://www.spiegel.de/sport/fussball/umstrittene-handknochenmessung-fifa-ueberprueft-alter-bei-u17-wm-a-1171138.html
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