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Sonnabend, 17. Oktober 2015, 15 Uhr Burg Beeskow, Galerie Eintritt frei Ausstellungseröffnung Beate Bolender Glasobjekte Burg Beeskow, Galerie 17. Oktober 2015 bis 03. Januar 2016
Es ist ein besonderer Stoff, von dem sich Beate Bolender inspirieren lässt: Ihre Kreationen sind aus Glas. Einige davon wird die im Nachbarkreis Dahme-Spreewald lebende Künstlerin demnächst nach Beeskow bringen, um sie ab dem 17. Oktober 2015 auf der Burg auszustellen.
Als die in Delitzsch geborene Beate Bolender 1977 zum ersten Mal eine Restaurierungswerkstatt für Glas betrat, wollte sie sich zunächst bei der Dresdner Denkmalpflege ausbilden lassen. Sie lernte alte Kirchenfenster wiederherzustellen und war beeindruckt von der Zeitlosigkeit dieses in der Tat beredten Materials. Auch sie hatte etwas mitzuteilen, suchte aber nach einem modernen Ausdruck und begriff dabei nur zu genau, dass Glas im Herstellungsprozess stets für Überraschungen gut ist und durchaus das letzte Wort haben kann. Als studierte Kunsterzieherin wusste Beate Bolender aber auch um die Wirkung von Kunst: Zu jedem, der sehen will, schlägt diese eine Brücke, und sie ist immer freies Spiel und somit unerschöpfliches Reservoir, gerade auch im Austausch mit den Künstlerkollegen, die sich seit 1992 über viele Jahre in Beate Bolenders Werkstatt in Kasel-Golzig regelmäßig trafen. Seit über 35 Jahren entstehen hier unter den Händen der Glasgestalterin mit Meisterbrief regenbogenfarbene Gebilde, mal abstrakt, mal skurril-figürlich, darunter ausgefallene Köpfe, die wie talking heads den Kontakt zum Besucher suchen. Leicht wirkt ihre Kunst, wenn sie die Behäbigkeit eines Throns auflöst in einem über den Dingen schwebenden Meditationsstuhl, von dessen hohem Standpunkt aus die Welt verschmitzt betrachtet werden kann. Aber auch ein Tisch – die wohl ursprünglichste Ausstellungsfläche für Glas – wird von ihr eigenwillig neu gedeckt mit Glasobjekten, die das Licht funkeln lassen.
Der neuen Ausstellung auf Burg Beeskow, die am Sonnabend, dem 17. Oktober 2015, um 15 Uhr eröffnet wird, sind viele Besucher zu wünschen. Zur Eröffnung spricht Herbert Schirmer, Kunst + Kommunikation; den musikalischen Part übernimmt der Berliner Reiner Hess am Saxophon. Bis zum 03. Januar 2016 können die Arbeiten von Beate Bolender in der Burg-Galerie besichtigt werden (geöffnet: Dienstag bis Sonntag 11 bis 17 Uhr; Sonderöffnungszeiten über den Jahreswechsel).
Abbildungsnachweis: Meditationsstuhl, 2010, Stahl/Glas, 200 x 65 x 120 cm © Georg Krause, Berlin Vita Beate Bolender
1946 in Delitzsch geboren
1966-1970 Studium und Staatsexamen an der Pädagogischen Hochschule in Dresden, Fachrichtung Deutsch / Kunsterziehung, Diplom-Lehrer
1970-1977 Arbeit als Kunstpädagogin
1977-1979 Ausbildung als Kunstglaserin und Glasmalerin bei der Denkmalpflege in Dresden
seit 1979 freiberufliche Glasgestalterin, Gründung der eigenen Werkstatt
1980 Gaststudium an der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee, Glasseminar bei Karl Hartwig
1988 Meisterausbildung in der Hochschule für Industrielle Formgestaltung, Burg Giebichenstein, Halle (Saale), Glasseminar bei Günther Grohs, Meisterbrief
April 1989 Studienreise nach Mittelasien: Aschchabad-Duschanbe-Taschkent
März 1990 Studienreise in die USA, Aufenthalt in Salt-Lake-City, Los Angeles , San Francisco, New York
1992-2011 alljährliches Kasel-Golziger Werkstatt-Treffen Zusammenarbeit mit Malern, Musikern, Autoren, Wissenschaftlern, Bildhauern und Architekten
März 2001 Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn Reise nach China, Studienaufenthalt in Peking und Shanghai
2008 Leitung einer Weiterbildung für Erzieher von Vorschulkindern in der Deutschen Schule in Lissabon
An öffentlichen Bauten realisierte Projekte - Restaurierungen
1994 Kirchenfenster, Mahlsdorf
1995 Stifterfenster, Wüstermarke
1995 Jugendstilfenster eines Geschäftshauses, Eilenburg
An öffentlichen Bauten realisierte Projekte - Neugestaltungen
1993 Entwurf und Realisierung der Eingangstür, Schlossberg Luckau
1993 Entwurf und Realisierung von Glasobjekten für das Hotel Kurfürstendamm, Berlin
1994 Entwurf und Realisierung eines Fensters für das Pfarrhaus der Evangelischen Kirchgemeinde, Kasel-Golzig
1997 Realisierung von Glasmalerei für die Kapelle im Bischof Kettler Haus, Berlin nach Entwürfen von Norbert Thiel
1998 Realisierung von Glasmalerei für den Klosterneubau in Neuss nach Entwürfen von Norbert Thiel
1998 Lichtdesign für das Logengebäude in Luckau
2000 Glastor am Capitol in Luckau
2003 Erfindung der Preisfigur Lubina für das Osteuropäische FilmFestival Cottbus
2006 Kunstpreis der Stiftung Dahme-Spreewald der MBS in Potsdam
2006 Gestaltung des Kunstpreises "Spektra" des Landkreises Dahme-Spreewald.
2010 Stipendiatin des 6. Internationalen Kunstfestes aquamediale
Foto: eb |